Aktienkurse an der Börse

Mit einer Geldanlage kann ein Anleger verschiedenste Investitionsziele verfolgen. Für jeden Anlagewunsch sind passende Finanzprodukte zu finden. Sicherheitsorientierte Anleger investieren ihr Geld in Schuldverschreibungen. Liquiditätsorientierte Anleger bevorzugen Tagesgeldkonten als Investitionsform. Eine Anlage in Aktien erfolgt in der Regel aus drei maßgeblichen Motiven. Aus einem Ertragsmotiv heraus investiert, verfolgt der Anleger eine Partizipation am Ertrag der jeweiligen Aktiengesellschaft. Das Spekulationsmotiv verfolgt einen Erwerb von Aktien, um durch Kurssteigerungen über An- und Verkäufe von Aktien Gewinne zu erzielen. Seltener ist das Mitsprache- oder Beherrschungsmotiv, da es eine Beteiligung an einer Aktiengesellschaft als Intention hat, um Einfluss auf die Geschäftsführung zu nehmen. Doch bevor in Aktien investiert werden kann, müssen diese erst emittiert werden.

Aktienemission der Aktienkurse

Ausgegeben werden Aktien zur Beschaffung von Eigenkapital. Dabei können die Aktien aus der Gründung oder aus einer Kapitalerhöhung stammen. Bei der Unterbringung der Aktien werden zum einen die private Platzierung und zum anderen die Auflegung zur öffentlichen Zeichnung unterschieden. Bei der öffentlichen Zeichnung können die Aktienkurse durch drei verschiedene Verfahren ermittelt werden. Neben dem Festpreisverfahren existieren das Bookbuilding-Verfahren und das Auktionsverfahren. Beim Festpreisverfahren stehen die Aktienkurse bereits vor der Zeichnung fest. Während der Zeichnungsfrist gilt der im Zeichnungsprospekt veröffentlichte Preis. Im Bookbuilding-Verfahren werden die Anleger bei der Preisfindung und Preisbildung einbezogen. Im Verkaufsprospekt wird eine Preisspanne angegeben und die Anleger werden aufgefordert ihre Zeichnungsangebote mit Stückzahl und Aktienkurs anzugeben. Alle Zeichnungsgebote werden im zentralen Orderbuch des Bookrunners, also des Konsortialführers, erfasst. Durch ihn werden die Aktienkurse und die entsprechende Zuteilung ermittelt. Beim Auktionsverfahren werden nur Angebote mit Kurslimits abgegeben. Dabei werden die höchsten Kurse zuerst zugeteilt und die kleineren darauf folgend. Hierbei existiert im Vorhinein keine Preisspanne. Werden Aktien bei der Ausgabe im Zuge einer Kapitalerhöhung emittiert, haben die Aktionäre ein gesetzliches Bezugsrecht, welches sie auch separat veräußern können. Dieses Privileg schützt sie vor einer Verminderung ihrer Beteiligungs- und Stimmrechtsquote und vor einer Minderung des Wertes ihrer Beteiligung.

Neben den Emissionen werden Aktienkurse auch an den Börsen gebildet. Dazu muss eine Zulassung zum Börsenhandel am amtlichen und geregelten Markt zusammen mit einem Kreditinstitut gestellt werden. Börsennotierte Aktien unterliegen Kursschwankungen. Diese resultieren aus Schwankungen beim Angebot und der Nachfrage einer Aktie. Entsprechend Kurswertnachfrage und Stückzahl beider Parteien werden die Kurse gebildet. Einfluss auf die Nachfrage und das Angebot sind in Schwankungen beim allgemeinen Marktrisiko, systematischen Risiko der Aktienanlage, unternehmenspolitischen Entscheidungen und Branchenentwicklungen begründet. Eine Fundamentalanalyse sowie eine technische Analysen helfen bei der Einschätzung der Risiken.