Die Aufnahme von Krediten ist in der heutigen Gesellschaft eine ganz normale und übliche Angelegenheit geworden, sodass nur hierzulande viele Millionen Menschen Schulden in der Form haben, dass sie bestimmte Darlehen zurückzahlen müssen, oder auch sonstige Forderungen noch zukünftig begleichen müssen. Schulden zu haben ist also vom Grundsatz her noch gar nichts Negatives, sondern kritisch wird es erst dann, wenn man die vorhandenen Schulden nicht mehr begleichen kann. Umgangssprachlich spricht man dann davon, dass einem die Schulden „über den Kopf wachsen“ oder man bezeichnet diese Situation auch hin und wieder als Schuldenfalle, in die man „getappt“ sei. Vom Prinzip her ist der Begriff der Schuldenfalle allerdings sehr kritisch zu sehen, denn normalerweise ist es so, dass man als volljährigere Bürger für sein Handeln selber verantwortlich ist und auch kaum Jemand dazu gezwungen wird, Schulden machen zu müssen bzw. Darlehen in Anspruch nehmen zu müssen. In den meisten Fällen von Überschuldung ist es daher auch der Fall, dass man die Schulden für den Kauf von Konsumgütern gemacht hat, die man sicherlich zum Leben nicht zwingend benötigt hätte. Von daher sollte man sich als Schuldner zunächst einmal immer Gedanken machen, ob man sich nicht selber in die Lage gebracht hat, die man nun als Schuldenfalle oder Überschuldung bezeichnet.
Wenn man von der Schuldenfalle spricht, dann ist damit in erster Linie gemeint, dass die Verbraucher zu Beispiel sehr oft mit günstigen Krediten oder Finanzierungsmöglichkeiten wie Zahlungszielen oder Ratenzahlungen für gekaufte Waren gelockt werden bzw. zum Schulden machen animiert werden. Und tatsächlich ist es heute so, dass man nicht viele, manchmal sogar gar keine, Voraussetzungen erfüllen muss, um von Banken, Warenhäusern oder sonstigen Unternehmen ein Darlehen erhalten zu können. Besonders häufig schnappt die Schuldenfalle in dem Sinne zu, dass nicht wenige Kunden die Möglichkeit nutzen, bei Versandhäusern, Warenhäusern oder auch über das Internet und so genannte Shopping-TV-Sender Waren zu bestellen, die man dann zukünftig in Raten nach und nach bezahlen kann. Sehr viele Verbraucher verlieren schon nach kurzer Zeit bei häufigeren Bestellungen den Überblick, was sie bereits alles gekauft haben und wie hoch die zu zahlenden Raten für diese erhaltenen Waren sind.
Auswege aus der Schuldenfalle
Nicht selten stellt man dann im Nachhinein fest, dass man bereits in der Gesamtsumme höhere Raten für die gekauften Konsumgüter zahlen muss, als man monatlich überhaupt an freiem Einkommen zur Verfügung hat – und schon sitzt man in der so genannten Schuldenfalle. Aus dieser „Falle“ kommt man dann auch nicht so schnell wieder hinaus, weil die Schulden häufig dann noch größer werden, statt dass man diese verringern kann. Dieses liegt in erster Linie daran, dass man in Zahlungsrückstand gerät, und zu den ohnehin bereits vorhandenen noch offenen Kreditsummen dann oftmals auch noch Mahngebühren oder Verzugszinsen hinzu gerechnet werden. Da es sich hier häufig um nicht geringe Kosten und Gebühren handelt, wird die Lage immer bedrohlicher bzw. der Schuldenberg wächst immer mehr. Falls man die Lage alleine nicht mehr unter Kontrolle hat, sollte man sich spätestens nun an professionelle Stellen wie eine Schuldnerberatung wenden, zum vielleicht wieder aus der Schuldenfalle heraus zu gelangen.
Deutsche Haushalte in der Schuldenfalle
Immer mehr Deutsche tappen täglich in die Schuldenfalle und können sich nur schwer oder aber dann nur noch mit professioneller Hilfe daraus befreien. Sei es verkehrtes Konsumentenverhalten, die Aufnahme eines Kredites für Auto, Eigentumswohnung, Möbel oder Haus, um nur einige Beispiele zu nennen, auch ein Dispositionskredit kann ganz leicht zur Schuldenfalle werden. Möglichkeiten und besondere Umstände gibt es hier viele, so, dass man gar nicht alles aufzählen kann. Selbst Jugendliche und auch Kinder, die von den Eltern nicht den richtigen Umgang mit Geld gelernt haben, tappen mit kostspieligen Handys und den dazu gehörigen, meist überteuerten Verträgen auch ganz schnell in die Schuldenfalle. Schulden werden auch oft aus der Not heraus gemacht, oder man schlittert bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit ganz schnell in die Schuldenfalle, da diese Umstände meistens bei einer notwendigen Kreditaufnahme nicht berücksichtigt wurden. Kinder und Jugendlich können meistens kaum oder gar nicht mit Geld umgehen, sie können auch noch gar nicht einschätzen, welche Folgen es hat, laufend mit dem Handy zu telefonieren oder SMS zu verschicken, das Ergebnis zeigt sich meistens erst am Monatsende mit der Handyrechnung. Ab diesem Zeitpunkt sollten dann die Eltern unbedingt einschreiten, damit gar nicht erst noch weitere Schulden entstehen. Dieser Schritt ist aber nur bei Kindern möglich, die noch im Haushalt der Eltern wohnen, bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, bei denen die Handyverträge mit den Jugendlichen selber abgeschlossen wurden, haben die Eltern selten einen Einblick in die Verträge und den damit verbundenen Handyrechnungen.
Um eine Handyrechnung bezahlen zu können, wendet sich der Jugendliche jetzt an die Hausbank und bittet um einen Dispositionskredit. Er bekommt ihn in der Regel fast immer, wenn er ein Einkommen nachweisen kann, denn Banken beraten kaum, da sie an solchen Dipos verdienen. Jetzt fängt der Teufelskreis an, sich für den Jugendlichen zu drehen, da er auch mit einem Dispositionskredit seine Schulden nicht abbauen kann, er kann zwar die Handyrechnungen jetzt bezahlen, aber die Zinsen für den Dispo, die ja in der Regel nicht niedrig sind, kommen jetzt auf ihn zu.
Tatsache ist, dass Schulden meisten verzinst werden, das wiederum kann zum Teufelskreis werden, da trotz regelmäßiger Zahlungen die Schulden nicht gemindert werden können. Das heißt, dass man, statt Schulden abzubauen, immer mehr Schulden aufbaut, obwohl man sich bemüht und regelmäßige Zahlungen leistet, der Schuldenberg wird nicht kleiner, im Gegenteil, er wächst von Monat zu Monat alleine schon durch die Zinsen. Hier sehen viele Schuldner keinen Ausweg mehr, dem Ganzen zu entkommen, geben meistens kampflos auf und resignieren. Ist man erst einmal in eine solche Schuldenfalle geraten, und man merkt, dass der Kampf dagegen sehr aussichtslos ist, sollte man sich unbedingt Rat und Hilfe bei einer Schuldnerberatung holen. Nur so kann ein Weg gefunden werden, aus dieser Schuldenfalle wieder heraus zu kommen. Diese Beratungsstellen sind in den letzten Jahren für viele Schuldner zur Anlaufstelle geworden. Dann hilft nur noch Kredite umschulden und hoffen, dass es besser wird. Nur in ganz aussichtslosen Fällen, das heißt, wenn der Schuldenberg so groß geworden ist, dass es für den Schuldner unmöglich geworden ist, diesen zu bewältigen, dann kann ein Verbraucher-Insolvenzverfahren eingeleitet werden. Gibt es hier mit den Gläubigern des Schuldners keine außergerichtliche Einigung, so wird im Insolvenzverfahren festgelegt, in welcher Höhe der Schuldner über sechs Jahre lang Zahlungen an die Gläubiger zu leisten hat.